Bekannter Ausstellungsort Die Neusser Langen Foundation wird 20 Jahre alt
Neuss · Hinter der Langen Foundation steht die Sammlerleidenschaft von Marianne und Viktor Langen. Zum runden Geburtstag erzählen Familienmitglieder von ihrer Geschichte und bereiten ihre wohl persönlichste Schau vor.
30.04.2024 , 04:50 Uhr
Als Karla Zerressen durch die Gänge der Langen Foundation geht, sind die Vorbereitungen für die kommende Ausstellung noch im vollen Gange: Gemälde werden gehängt und Installationen warten auf ihren Aufbau. „Das wird die persönlichste Ausstellung, die wir je hatten“, sagt die Geschäftsführerin.
Es werden nämlich 130 Werke aus dem Privatbesitz von drei Generationen der Familie Langen gezeigt. Zusammengestellt wurde die Schau, nicht wie sonst üblich von einem professionellen Kurator, sondern von der Familie selber. Der Anlass ist ein besonderer: Denn die Langen Foundation feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2004 sind 20 Jahre vergangen. Ihre Entstehungsgeschichte ist eng mit der Lebensgeschichte des Unternehmerpaares Marianne und Viktor Langen verknüpft. Und genau daran erinnern ihre Tochter Sabine Langen-Crasemann sowie die beiden Enkeltöchter Karla Zerressen und Sandra von Halem wenige Tage vor der Eröffnung. „Meine Eltern waren mutige und ungewöhnliche Menschen“, hatte Sabine Langen-Crasemann schon in einer Hommage an ihre Mutter Marianne Langen geschrieben.
Zeit ihres Lebens hat bei beiden das Reisen eine besondere Rolle gespielt, sie erkundeten ferne Länder und kehrten in der Regel mit Kunstwerken zurück. „Damals war die Sammlerkultur noch nicht ausgeprägt, meine Eltern trugen die Objekte auch nicht nach kunsthistorischen Vorgaben zusammen“, erzählt Sabine Langen-Crasemann. Ein besonderer Fokus lag auf der Japan-Sammlung, die sie später 1979 in einem Privatmuseum an ihrem Wohnort in Ascona bündelten.
Nach dem Tod ihres Mannes sammelte Marianne Langen weiter – und hegte den Wunsch die Japan-Sammlung auch im Rheinland zu zeigen. „Wir haben mit dem Hombroich-Gründer Karl-Heinrich Müller darüber gesprochen, der uns auf das Modell des japanischen Architekten Tado Ando aufmerksam machte“, sagt Langen-Crasemann. Ihre Mutter sei begeistert gewesen und nach einem Besuch bei der Familie stand fest: Der Bau wird neben der Neusser Raketenstation aus eigenen Mitteln realisiert. Marianne Langen freute sich über ihr „größtes Kunstwerk.“ Und für Ando war es die Initialzündung in Europa, meint Sandra von Halem und zeigt auf ein Bild, das ihre Großmutter bei der Grundsteinlegung zeigt. Damals reiste eines ihrer Plüschschweine als Glücksbringer unter die Erde.
Die Fertigstellung erlebte Marianne Langen nicht mehr, sie starb im Jahr 2004. „Wir mussten erst einmal lernen, was es bedeutet, so ein Haus zu führen“, sagt Karla Zerressen, die anfangs für die Veranstaltungen vor Ort zuständig war und nun die Gesamtleitung übernommen hat. Doch das Selbstbewusstsein sei gewachsen. Seit der Eröffnung waren viele hochkarätige Ausstellungen zu sehen – die Familie erinnert sich zum Beispiel an die Vernissage von Otto Piene. „Das war wie ein Volksfest.“ Aber auch jungen Künstlern wie Conny Maier oder Julian Charrière hätten sie eine Bühne geboten. „Das hätte meiner Mutter gefallen“, sagt Sabine Langen-Crasemann. Für sie und ihre zwei Geschwister bedeutete die Sammelleidenschaft ihrer Eltern vor allen Dingen, dass sie völlig ungezwungen und umgeben von Kunst aufwachsen konnten und sich von der Begeisterung anstecken ließen. „Wir haben mit der Kunst gelebt“, sagt Sabine Langen-Crasemann. Regelmäßig seien die Bilder ausgetauscht worden, die Kinder hätten dabei mit entscheiden können, welches Werk an welchem Platz gut zur Geltung kommt. Ein Privileg, das die Familie in der Langen Foundation teilen möchte. Ihre Leidenschaft für Kunst möchten sie dort unmittelbar und ohne Berührungsängste weitergeben. „Es soll menschlich sein, nicht zu weit weg und auch diejenigen ansprechen, die sich bisher noch nicht mit Kunst auseinander gesetzt haben“, erklärt Langen-Crasemann. So ließen sich umgeben von Kunst auch Abende in der Langen Foundation verbringen.
Regelmäßig finden dort Events statt oder auch Konzerte. Denn schon Viktor Langen spielte selbst Klavier und lud regelmäßig zu Hauskonzerten oder anderen kulturell-geselligen Abenden ein. Und so wird in der Langen Foundation – nicht nur mit der Ausstellung – ein Stück Familiengefühl weitergegeben.
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